Waggerla & Wanderer
Waggerla & Wanderer

Eckbank

Unser Esszimmer ist klein und ein Tisch mit Stühlen drumherum ist weder gemütlich noch platzsparend. Was es da braucht ist eine Eckbank. Nach ein paar Abenden Vorstellungen teilen und Ideen diskutieren waren zumindest die grundsätzlihen Anforderungen an das neue Projekt klar.

Keine Bankbeine. Man soll nicht seine Füße um Bankbeine herum einfädeln müssen, wenn man auf der Bank rutscht oder aufsteht. Die Bank soll also nur an der Wand befestigt werden und nicht auf dem Boden aufstehen.

Durchgehende Lehnen. Auf der Fensterseite stehen die Heizung und auch das Fensterbrett etwa 20 Zentimerter in den Raum. Die Lehne soll die Fensterbank integrieren und es soll keine Ecke oder Kante um die Heizung herum entstehen.

So luftig wie möglich. Die Lehne und auch die Bank sollen nicht so wuchtig wirken. Zwischen Lehne und Bank soll keine Verbindung bestehen. Beide Elemente sollen separat angebracht werden.

 

Na dann los ...

Die Wand im Esszimmer ist mit Gipskarton verkleidet. Das ist natürlich keine geeignete Unterlage für eine Bank, die nur an der Wand befestigt werden soll. Wir haben also die Rigipsplatten an den Stellen, an denen die Balken aufliegen, entfernt. Die Konstruktion haben wir mit 10M Gewindestangen an der Wand verschraubt. Die Gewindestangen sind mit 2 Komponentenkleber in die Wand geklebt. Die Bankauflagen sind mit Kopfbändern stabilisiert.

 

Alle Balken für die Bankauflage sind mit Kopfbändern gesichert. Der Druck wird so auf die Wand abgeleitet und belastet kaum die Verschraubung der Wandbalken.

 

 

Alle Balken für die Bankauflage sind mittels Überblattung an den Wandbalken besfestigt. So können die Hebelkräfte, die an der Wand nach oben wirken, gut ausgeglichen werden.

 

Schließlich machen wir den Praxistest. Hält die Konstruktion einen Menschen, der sich wirklich ganz ans Ende einer Bankauflage stellt? Dort wo die größten Kräfte entstehen?

Ja, tut sie. Die Konstruktion macht einen sehr stabilen Eindruck.

 

Jetzt kommen wir zur Sitzfläche. Sie besteht aus 3cm dicken Buchen-Leimholplatten. 

 

 

Als schließlich die Bänke selbst fertig waren, musste die Unterkonstuktion aus Balken verdeckt werden.

 

 

Wir haben zuerst alle Blenden zugeschnitten und anprobiert.

 

 

Dann haben wir die Blenden an den Bankflächen befestigt und die Sitzflächen geschliffen und mit Hartwachsöl versiegelt.

 

 

Schließlich ist die Sitzfläche fertig und wir kommen zur Lehne.

 

 

Wir haben zuerst einen Prototyp gebaut um die optimale Neigung der Lehne zu ermitteln. Es sind 15 Grad geworden.

 

 

Die Lehne ist nicht fest mit der Wand verbunden. Wir haben Bretter mit einer 45 Grad Kante oben an die Wand geschraubt, auf die dann die Lehnen einfach eingehängt werden.

 

 

So ist die Lehne jederzeit abnehmbar und anpassbar.

 

 

Wir haben mit der Stirnseite und damit mit der schmalsten Lehne begonnen. Dann folgten die Ecke und das Stück um die Heizung.

 

Die Heizung wird von der Lehne zum Teil verdeckt. Außerdem sind die Steckdosen unter der Lehne verdeckt. Das macht es nötig einen Teil der Lehne flexibel zu gestalten, so dass man jederzeit sowohl an die Heizung ran kann und Kabel von Objekten auf der Fensterbank zu den Steckdosen verlegt werden können.

 

Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass das Heizungsthermostat sich in der gestauten Wärme unter der Lehne befindet und so die Heizung ungerechtfertigt herunterregelt. Das macht es notwendig den Fühler des Thermostats zu verlegen. Bei der Gelegenheit haben wir auch die Steuerung an einen etwas besser erreichbaren Ort verlegt.

 

Der Temperaturfühler ist jetzt unter der Bank.

 

 

Man fragt sich vielleicht, warum das Brett zum Einhängen der Lehne so viele Löcher hat? Direkt unter dem Brett läuft das Rohr für die Heizung und einst beim Hausbau hat man hier einen größeren Teil der Wand ausgestemmt und mit Glaswolle gefüllt. Keine Schraube fand Halt. Schließlich haben wir die Wand geöffnet und die Teile hinter dem Brett mit Beton gefüllt. Die Dübel für die Schrauben haben wir bei der Gelegenheit gleich mit einbetoniert.

 

Hier noch ein Blick auf die Unterkonstruktion.

Was man auf den vorherigen Bildern nicht sieht, ist die Balkenkonstruktion vor der Heizung. Die Balken verbinden die zwei Bankauflaugen neben der Heizung mit dem Diagonalbalken in der Ecke.

Das letzte fehlende Stück zwischen Ecke und Heizung enthält neben der Lehne auch noch Stauraum in dem 20 Zentimeter breiten Bereich zwischen Wand und Lehne. Die Abdeckung sind Bretter, die auf dem Steg in der Mitte aufliegen. Hinten an der Wand sind die Bretter abgeschrägt und werden von einer aufgeklebten schrägen Leiste in Position gehalten. In den Fächern verstauen wir die Utensilien für unsere regelmäßigen Kartelabende...

Nachdem wir das Zimmer gestrichen haben und der Tisch freigeräumt ist, kann man das Gesamtbild sehen.

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© Sonja & Chris